
Hi, nice to see you here …
Schön, dass du mich besuchst. Hier erfährst du allerhand über mich. Woher ich komme, was mich auf meinen heutigen Weg gebracht hat, woran ich glaube und was vielleicht noch aus mir werden wird.
Von der DDR in die Welt und zurück
Eines gleich vorweg: Ich bin Migrantin. In Ostdeutschland geboren und in Ungarn aufgewachsen, lebe ich jetzt in Österreich. In einer kleinen Wohnung in Wien bzw. in einem Sommerhäuschen in Niederösterreich. Mit meinem Mann, meiner Tochter und meinem Sohn.
Ja, ich bin Mutter und ich liebe diese Rolle. Sie ist aber nur eine von mehreren. Begonnen habe ich mein Rollenleben als kleines, rothaariges Mädchen mit Sommersprossen und 4 Geschwistern. Ich ging in Strebersdorf zur Schule, und mit 19 ergab sich der Beruf der Flugbegleiterin. Und zwar bei Lauda-Air, der Airline des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda.
Gott, fand ich unser Outfit cool! Jeans, Jackett, Baseball-Kappe. Das Herumjetten in der Welt. Das Abhängen nach Dienstschluss in angesagten Bars. Bis Lauda-Air vom großen Rivalen Austrian Airlines übernommen wurde. Also dieser Fluglinie, bei der die Flugbegleiterinnen rote Strümpfe tragen müssen.
Never ever, dachte ich mir! Das war der perfekte Zeitpunkt um meinen Traum, den ich erst Monate vorher mir erträumt hatte zu verwirklichen: ich werde Pilotin. Meine nächste Rolle. Die Pilotenausbildung absolvierte ich in 17 Monaten, mehr als 200 Flugstunden. Zurück nach Österreich kam ich mit der Erwartung, es wird schon irgendwie gut gehen, trotz des kompletten Einbruchs am Pilotenmarkt auf Grund der Ereignisse am 11. September. Unglück im Glück, obwohl ich erfolgreich eine sehr komplexe Selektion bei Air Berlin schaffte, und mein Typer Rating auf einem A320 erfolgreich absolvierte, traf ich auf den ersten Mann der mich eines Besseren belehrte: Eine Frau im Cockpit? Kann nicht gut gehen, war die Haltung. Die Konsequenz: Ich musste von Gelegenheitsjobs leben, keine eigene Wohnung, wie ein Zugvogel immer bei anderen Freunden untergebracht. Mit dabei meine Tochter Luna. Sie war 6 Jahre alt und damals schon das klügste und wunderbarste Geschöpf auf der ganzen Welt.
Meinen Traum vom Fliegen wollte ich nicht aufgeben. Gut so, denn bald landete ich einen Fluglehrerjob, danach einen Copiloten Job in Österreich. Nach einigen Jahren erhielt ich das Angebot, bei Oxford Aviation danach bei Emirates Flight Training einzusteigen. Nun hatte ich es geschafft. Fast. Immer wieder gab es berufliche Rückschläge und Vorurteile. Immer wieder gab es aber auch Menschen, Männer, die mich unterstützten. So landete ich nach 3 Jahren Auslandsarbeit bei einem heimischen Flugzeughersteller. In der Folge bildete ich Pilot:innen aus, flog Spezialeinsätze auf der ganzen Welt und übernahm Überstellungsflüge . Als Single Ferry Pilot. Die erste Pilotin dieser Art in Österreich.
Ahja: dazwischen habe ich noch meinen Mann kennengelernt und geheiratet. Unser gemeinsamer Sohn erinnert mich täglich daran, was wirklich wichtig ist im Leben: sich selbst treu bleiben, sich nicht unterkriegen lassen.
Schon klar: Meine Geschichte ist sehr speziell. Sie zeigt aber auch, was möglich ist. Als Frau in einer sogenannten Männerdomäne, als berufstätige Mutter. Wenn ich mir jetzt etwas für die Zukunft wünschen dürfte: Mehr Empathie am Arbeitsplatz uns Vorgesetzte die sich auf die Stärken des einzelnen Mitarbeiters konzentriert und diese Unterstütz. Bei Mann, wie auch bei Frau.